Steuerwissen
Verlustverrechnung – Verluste gezielt nutzen, um Steuern zu sparen
Aug 8, 2025
In jedem Unternehmen zeigt die Jahresbilanz das Wesentliche: Einnahmen minus Ausgaben, Gewinne minus Verluste. Beim Investieren funktioniert es genauso – das Finanzamt schaut nicht nur auf deine einzelnen Gewinne, sondern auf das Gesamtergebnis im jeweiligen Steuerjahr.
Verlustverrechnung (oft auch “Loss Harvesting” genannt) bedeutet, Wertpapiere oder andere Anlagen mit Verlust zu verkaufen, um erzielte Gewinne in derselben Steuerkategorie auszugleichen. Wer diese Verluste noch vor Jahresende “erntet”, kann seine steuerpflichtigen Gewinne senken – und damit die Steuerlast.
Warum das wichtig ist
In den meisten Steuersystemen werden Gewinne und Verluste innerhalb derselben Anlageklasse (z. B. Aktien mit Aktien, Krypto mit Krypto) miteinander verrechnet, bevor der Nettogewinn ermittelt wird. Hältst du verlustreiche Positionen über den Jahreswechsel hinaus, kann das bedeuten, dass du mehr Steuern zahlst, als nötig wäre.
Die verpasste Chance
Viele Trader – selbst erfahrene – nutzen diese Möglichkeit nicht. Sie lassen verlustreiche Positionen ins neue Jahr laufen, ohne zu bedenken, dass ein rechtzeitiger Verkauf ihre Steuerlast deutlich verringert hätte. Ist das Steuerjahr vorbei, ist auch diese Chance vertan.
So funktioniert’s in der Praxis
Gewinne prüfen: Schaue dir deine bisher im Jahr realisierten Gewinne pro Anlageklasse an.
Nicht realisierte Verluste finden: Finde Positionen, die aktuell unter deinem Kaufpreis liegen.
Strategisch verkaufen: Verkaufst du diese verlustreichen Anlagen noch vor Jahresende, mindern sie deine Gewinne in derselben Kategorie.
Wiedereinstieg bedenken: Wenn du langfristig an die Anlage glaubst, kannst du später wieder einsteigen – beachte aber mögliche “Wash Sale”-Regeln.
Beispiel
Gewinne aus Aktienverkäufen dieses Jahr: 10.000 €
Nicht realisierter Verlust aus einer anderen Aktie: 4.000 €
Verkaufst du die Verlust-Aktie jetzt, sinkt dein steuerpflichtiger Nettogewinn auf 6.000 € – und damit auch die Steuerlast.
Verlustverrechnung bedeutet nicht, dass du an deine Investments nicht mehr glaubst. Es geht um Timing: Verluste gezielt vor dem Jahresende realisieren, damit das Steuerergebnis dein gesamtes Trading-Jahr widerspiegelt – und nicht nur die Gewinne. Wer das Timing verpasst, zahlt am Ende oft mehr Steuern als nötig.
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Foretax bietet keine Steuerberatung im rechtlichen Sinne. Alle gezeigten Beispiele basieren auf echten Daten und aktuellen steuerlichen Rahmenbedingungen, dienen jedoch ausschließlich zu Informationszwecken. Die tatsächliche Steuerlast hängt von individuellen Umständen ab.
